Warum Texaslonghorn?

TexasLonghornBulleFleischqualität
Das Fleisch der Longhorns hat niedrigere Cholesterinwerte als Hühnerbrust. Der Gehalt an ungesättigten Fettsäuren liegt über dem von Lachsfilets. Es ist sehr geschmacksintensiv.

Zutraulichkeit
Wenn man sich mit den Tieren beschäftigt, werden sie sehr schnell zutraulich. Über viele Jahre auf Gutmütigkeit selektiert, werden sie auch heute noch in Amerika geritten und gefahren.

Genügsamkeit
Longhorns brauchen 20% weniger Futter als die meisten anderen Rassen. Prozentual aufs Schlachtgewicht gesehen, erreichen sie eine überdurschnittliche Tageszunahme. Sie sind nicht wählerisch bei der Futteraufnahme und vertragen sogar das in unserer Region häufiger zu finden Jakobskreuzkraut.

 

Fruchtbarkeit
Das Geburtsgewicht von Longhornkälbern ist halb so hoch, wie das der meisten anderen Rassen (ca. 20kg) und die Kühe verfügen über ein verhältnismäßig großes Becken- dadurch sind sie sehr leichtkalbig.

Anpassungsfähigkeit
Die Texas Longhorns sind sehr Witterungsresistent und finden sich daher in der Hitze wie auch im tiefen Winter zurecht.

Krankheitsresistenz
Krankheiten und Parasiten in der Umwelt, beeinflussen Texas Longhorns weniger als andere Rassen. Sie verfügen über harte, robuste Klauen. Daher niedrige Tierarztrechnungen.

Bunt bunter LonghornBunt, bunter, Longhorn...
Die Farbenvielfalt der Longhorns ist einzigartig. Einfarbig, zweifarbig oder sogar dreifarbig. Große Punkte, kleine Punkte, unterschiedliche Streifen. Jedes Kalb ist eine Überraschung und sieht im Alter von einem Jahr vielleicht noch mal ganz anders aus! Ihre stattlichen Hörner können über 2m lang werden.

Aufgrund ihrer großen Hörner, ihrer eleganten Form und ihres gutmütigen Charakters, ziehen sie als Reit-/Nutztiere und bei Ausstellungen alle Aufmerksamkeit auf sich.

Texas Longhorn Fleisch im Vergleich

FleischKalorienProteinFettCholesterin
Rinderhackfleisch 289 24,1 20,7 90,0
Lammrücken 216 30,0 9,7 95,8
Huhn 205 27,4 9,7 93,8
Schweinekoteletts 202 30,2 8,1 82,7
Lamm Bein 191 28,3 7,7 89,7
Schweinelende 190 28,6 9,8 79,6
Huhn, Weiß 173 30,9 4,5 82,7
Truthahn 170 29,3 5,0 76,6
Longhorn 140 25,5 3,7 61,5

History


Während des 19. Jahrhunderts vermehrten sich verwilderte, langhörnigen Rinder, in Amerika ohne menschliches Zutun. Die Eigentümlichkeiten der Rasse wurden genetisch fixiert und nach Darwins Evolutionstheorie ( suvival of the fittest - nur die besten überleben) entstand eine ökologisch angepasste Rinderfamilie mit extrem guter Gesundheit, Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten, fehlerfreiem Körperbau und hoher Fruchtbarkeit.

Als Hauptnahrung der wachsenden Bevölkerung von Goldsuchern stieg im Raum San Francisco um 1850 die Nachfrage von Longhorn - Fleisch rasant von $1,50 auf bis zu$30.000 pro Tier . Ob Züchtung oder Wildfang, schließlich brachte man die Longhorns auch nordwärts. Laut historischer und moderner Quellen waren sie für die Eröffnung von Dodge City, dem Rindermarkt von Kansas, verantwortlich. Von New York bis Wyoming kamen die Käufer vor der offiziellen Öffnungszeit, nur um den Einzug dieser prachtvollen Rinder in die Viehhöfe sehen zu können.

Auf einem Viehzüchtertreffen in St. Louis 1884 beschloss man einen durchgängigen nationalen Rindertrail vom Red River nordwärts bis zur kanadischen Grenze, jedoch wurde der Plan vom Kongress durchkreuzt, der es versäumte, den Gesetzesentwurf zu verabschieden. Danach begannen die großen Viehtriebe zu schrumpfen, da die wachsende Bevölkerung zunehmend Land kaufte und es als Eigentum einzäunte, ohne auf die Treibpfade zu achten.

Die Faszination für diese Tiere veranlasste den Autor J. Frank Dobie Nachforschungen auf diesem Gebiet anzustellen, und führte schließlich zur Veröffentlichung des Buches „The Longhorns“, welches detailgetreu die Geschichte dieser außergewöhnlichen Rinder erzählt. Er schreibt: „Nach 1888 wurde aus dem Strom der Texas Longhorns nach Norden ein Rinnsal. Bis 1895 hatte man alle Viehpfade die aus Texas herausführten eingezäunt und unterpflügt. Fachmännisch geschätzt wurden zwischen 1866 und 1890 ca. 10 Millionen Rinder über diese Pfade getrieben“. 1890 schätzte das Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten die Rinderpopulation auf ca.60 Millionen Tiere. Durch die Adern der meisten von ihnen floss Texas Longhorn Blut.

Texas Longhorns haben eisige Kälte durchgestanden, Fluten und Dürren, Überfälle durch Indianer, Bürgerkriege und andere schwierige Begebenheiten, die keine andere Rinderrasse überlebt hätte. Die meisten waren auf sich selbst gestellt und unabhängig von menschlicher Obhut und Pflege. Widerstandsfähig, stark und verschont von vielen Krankheiten anderer Züchtungen, vertrauten sie auf ihre Intuition, ihre Klugheit, ihre Ausdauer und ihre langen Hörner um sich und ihren Nachwuchs zu beschützen.

Anfang des 20. Jahrhundert standen dann reinrassige Zuchtrinder aus Europa und Asien zur Verfügung, um den frühen Ranchern ihre verschiedenen Wünschen und Vorstellungen zu erfüllen. Die Gründungsherden der eingeführten Rassen wie Hereford, Shorthorn und Angus wurden mit einheimischer Longhorn-Basis zu reinrassigen Blutlinien weiter gezüchtet. Aufgrund der sehr guten mütterlichen Fähigkeiten der Longhorn Rinder und der Beliebtheit dieser Kreuzungen, züchtete man allerdings reinrassige Longhorns praktisch an den Rand der Existenz.

In den 20er Jahren dann sah man die Longhorn Rinder nur noch selten: sechs Familien züchteten und erhielten reine Texas Longhorn - Stämme. Ihre Namen waren Wright, Yates, Butler, Marks, Peeler und Phillips. Über viele Jahre hinweg züchtete jeder von ihnen parallel zu den anderen Herden. Ihr Bestreben, geplant oder nicht, rettete diese Rinderrasse vor dem Aussterben. 1927 wurde im Wichita Mountains Refuge in Cache, Oklahoma, eine staatliche Herde gegründet, die den Erhalt der Texas Longhorns sichern sollte. Alle heutigen Longhorn - Züchter ziehen die Nachkommen dieser sieben Herden groß.

Beim Anbruch des 20. Jahrhunderts waren Kerzen als primäre Lichtquelle seit fast 2000 Jahren in Gebrauch. Der aus Tierfett gewonnene Talg, damals Hauptbestandteil von Kerzen, wurde sowohl zu Seife und Schmiermitteln verarbeitet als auch zum Kochen gebraucht. Die ersten Tierkörperverarbeitungsfabriken ( Abdecker ) hatten somit großen Anteil an der frühen Industrialisierung. Da die Nachfrage nach Haut und Talg hauptsächlich den Viehmarkt bestimmte, wurde Fleisch eigentlich als Nebenprodukt betrachtet. Rinderzüchter bevorzugten die schwersten, fettleibigsten Tiere. Kein Wunder also, das die von Natur aus mageren Longhorns, mit 80% weniger gewinnbarem Talg als die englischen Rassen, nicht nachgefragt und auf Grund ihres mageren Körperbaus fast ausgerottet wurden.
1930 also war das meiste der ursprünglich freien Weideflächen eingezäunt und die Rinderbarone im Südwesten der USA hatten sich auf Ihre bevorzugten, fetten Rinderrassen eingestellt. Doch sogar Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts war die Zukunft der Longhorns noch unsicher. In der 1959 herausgegebenen Auflage der Encyclopedia Britannica hieß es: „...das Longhorn Rind besiedelte einst zahlreich die westlichen Weidegründe der USA...von Spaniern nach Amerika gebracht stehen sie heute am Rande des Aussterbens“.

Seit über 500 Jahren leisten Texas Longhorns einen wichtigen Beitrag zur Geschichte des amerikanischen Kontinents. Sie ernährten Forscher, Pioniere, Indianer und Armeen. Als Lasttiere zogen sie mehr Planwagen westwärts als jede andere Rinderrasse. Sie waren maßgeblich beteiligt an geschichtlichem Reichtum, Gesundheit und nun am Wiederaufblühen einer heute modernen Industrie. Durch die zurückgewonnene Beliebheit und Nutzbringung haben die Longhorn - Rinder die Bedrohung durch ihr nahes Aussterben überstanden und ihre Zahl nimmt wieder zu. Ihr natürlich mageres Fleisch ist wegen seiner gesundheitsfördernden Eigenschaften begehrt. Heute sind die farbenfrohen Felle und die langbehornten Schädel beliebte und wertvolle Sammelstücke.